Jagdausflug nach Schottland

Im Januar 2008 durften wir einer Einladung nach Schottland zu einer Fasanenjagd folgen. Gryffin musste leider noch daheim bleiben (ihm fehlt noch die Tollwut-Antikörperbestimmung und die dann notwendige 6-monatige Wartezeit vor Einreise nach Großbritannien) und so durfte also nur Dumble mitreisen. 

Zur Anreise haben wir wieder die uns schon vom November 2004 bekannte Fährverbindung von Zeebrügge in Belgien nach Rosyth in Schottland gewählt. Die Überfahrt verlief problemlos. Mittlerweile wird auf dieser Linie ein anderes Fährschiff eingesetzt, wir fuhren mit der „Blue Star 1“, die im Vergleich zur damals genutzten „Superfast X“ für Dumble einige Verbesserungen beinhaltete. Die Kabinen sind geräumiger, vor allem der Zwischenraum zwischen den Betten (= Dumbles Schlafplatz) war ca 20cm breiter und auch der Löseplatz am Oberdeck war wesentlich angenehmer, weil mit Tageslicht, windgeschützt und doch an der frischen Luft, also ohne den Latrinengeruch. Hierzu vielleicht noch eine Anregung an die Planer. Die Sandkiste aus Edelstahlblech ist bestimmt prima zu reinigen, Hunde mögen aber keine rutschigen und nachgiebigen Untergründe – also sollte die Blechkiste doch wenigstens einen stabilen Boden und vielleicht einen Antirutschbelag haben.

Auf dem Oberdeck der Blue Star 1 bei Ankunft in Rosyth (im Hintergrund die berühmte Forth Bridge) Der Kennel Room mit der obligatorischen Sandkiste

Das Wetter war in Schottland erwartungsgemäß etwas milder als bei uns normalerweise im Januar, wir hatten morgens leichten Frost und tagsüber um 5 Grad, von unseren 5 Tagen in Schottland hatten wir zwei Tage Sonnenschein, zwei Tage bewölkt aber trocken und einen Tag mit einigen Regenschauern. Insgesamt also weit besser als erwartet. Vor allem am Jagdtag herrschte gutes Wetter.

Zur Einreise nach Schottland mit der Jagdwaffe (Flinte) ist ein „Visitors Shotgun Permit“ notwendig, für die Jagdausübung eine Tagesjagdlizenz „Occasional license to kill game“. Beide Papiere hatten wir uns schon vorher von unserem Freund in Schottland organisieren lassen, dessen Jagdgelegenheit wir nutzen durften.

Beides wurde allerdings nirgendwo kontrolliert, die Einreise mit Hund und Flinte ist absolut problemlos, lediglich beim Einchecken auf der Fähre wurde Dumbles Pass und Chipnummer verglichen, die Flinte interessierte niemand.

 

Die Jagd selbst war doch ziemlich anders im Vergleich zu den uns bekannten Niederwildjagden hierzulande. Alles war absolut perfekt durchorganisiert, zur Jagd wurden nur 9 Schützen eingeladen, jeder zog zu Beginn seine „Startnummer“, die den Standplatz im ersten Treiben angab. Bei jedem weiteren Treiben wurde dann zwei Standplätze weitergerückt. Rainer hatte im ersten Treiben die Nummer 5, also einen der besten Plätze genau in der Mitte der Schützenlinie.

Anja & Dumble blieben im Hintergrund, als Picking-Up Team. Insgesamt waren hierfür 5 Hunde im Einsatz, drei Labradore, zwei Golden Retriever.

Schon im ersten Treiben durfte Dumble den ersten von Rainer erlegten Fasan apportieren. Das fing doch vielversprechend an. Insgesamt wurden im ersten Treiben schon ein gutes Dutzend Fasane erlegt.

Aufgrund der geringen Anzahl von Schützen kamen an den Flanken des bejagten Geländes mit Fahnen bewaffnete „Flagger“ zum Einsatz, die, sobald Fasane seitlich auszubrechen versuchten, diese heftig fahnenschwenkend umleiteten. Ähnlich wirksam war bei einem anderen Treiben eine ca 30m lange Leine mit daran befestigten Flatterbändern, die hochgehalten und bewegt wurde und somit eine Barriere für in die falsche Richtung flüchtende Fasane war.

Die weiteren Treiben am Vormittag waren etwas weniger erfolgreich, die Fasane flogen nur in weit geringerer Zahl als beim ersten Treiben. Und da Rainer Standplätze am Rand der Schützenlinie hatte, kam hier nichts Passendes vorbeigeflogen.

Der Nachmittag war dann aber wieder wesentlich spannender und auch erfolgreicher, Rainer schoß seinen zweiten Fasan, Dumble hatte drei weitere Retrieves zu arbeiten, einen davon sogar mit Einweisen zum Stück, einen anderen aus einem breiten Bach.

Insgesamt wurden 46 Fasane und eine Waldschnepfe geschossen. Und da wir drei uns offenbar nicht danebenbenommen hatten, wurden wir für den Herbst gleich wieder eingeladen – diesmal kann dann vielleicht sogar Gryffin schon mitkommen.

 

Die verbleibenden Tage unseres 5-tägigen Aufenthalts im Land der Kiltträger verbrachten wir mit Ausflügen zu Dumbles Glamis Castle – das leider geschlossen hatte (sogar der Park), weswegen es keine neuen Dumble vor Glamis Castle Bilder gibt, und zu erwartungsgemäß menschenleeren Sandstränden an der schottischen Ostküste (Nordsee), an denen Dumble natürlich seinen Spaß hatte.

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