Workingtest 
"Wilder Süden" 
(Schnupperklasse) 
 06.03.2005 in Dettighofen

Von unserer Trainingspartnerin haben wir uns überzeugen /-reden lassen, an einem Workingtest der Schnupperklasse teilzunehmen. Da wir bisher noch an keinem Dummy-Kurs oder -Seminar teilgenommen hatten, wollten wir eigentlich damit noch etwas warten...
Nach langem Hin und Her haben wir dann doch gemeldet um einfach mal hineinzuschnuppern, erste Prüfungserfahrung zu sammeln, einen netten Trainingstag zu haben und uns hoffentlich nicht allzu sehr zu blamieren. Naja, und fast alles ist uns gelungen

Der Vorabend (gemütliches Zusammensein beim Abendessen mit anderen Teilnehmern) hatte dann schon ein paar positive und negative Überraschungen vorbereitet. Positiv war, als wir erfahren haben, dass es für die Schnupperklasse nun keine Punktevergabe mehr gibt, da das Ziel dieser Klasse noch nicht unbedingt der Wettkampf und der Vergleich der antretenden Hunde ist. Etwas erschreckend war die Zahl der "erfahrenen" Schnupperklassegänger, es waren nur ganz wenige Teilnehmer dabei, die wie wir zum ersten Mal zum "Schnuppern" dabei waren.

Wir sind nach Dettighofen gereist mit dem Ziel, möglichst keine Nullrunde hinzulegen und dieses Ziel haben wir auch erreicht. Das war's dann leider aber schon...
Bei jeder Aufgabe haben wir uns mehr oder weniger gravierende Patzer erlaubt, so dass als Gesamtergebnis nicht mehr als ein "befriedigend" heraus kam. Dumbles Temperament war natürlich das eine oder andere Mal etwas kontraproduktiv, wir haben uns dennoch sehr gefreut, dass er bei und vor allem zwischen den Aufgaben - trotz der vielen Hunde, Schüsse und fliegenden Dummies - weit besser kontrollierbar war als dies noch vor einem halben Jahr bei Trainingstagen der Fall war. Die schwierigen Verhältnisse mit viel Schnee, der die Dummies umhüllte, sollten vielleicht auch nicht vergessen werden. Alles in Allem waren wir also trotz des weniger berauschenden Abschneidens noch zufrieden, schließlich konnten wir um einige Erfahrungen reicher die Heimreise antreten.

Und nun die Aufgaben im Detail:

1. Aufgabe (Station 2): Richter Werner Haag

Eine Einzelmarkierung über ein kleines Tal mit Bachlauf und einen umgestürzten Baum hinweg, Entfernung ca 25m.

Dumble ist nach dem Fall des Dummies eingesprungen, ließ sich aber nach 2m stoppen und zurückrufen. wobei der Richter Dumbles "Rückwärtsgang" lobte ;o). Anschließend wurde er geschickt, fand das Dummy schnell, legte aber auf dem Rückweg eine kleine Schleife in Richtung Helfer ein, ließ sich aber per Doppelpfiff herbeirufen und brachte das Dummy.

2. Aufgabe (Station 1): Richter Daniel Marx

Entlang eines Bachlaufs geht der HF mit seinem unangeleinten Hund bei Fuß etwa 10m in Richtung der 30m weiter wartenden Helfer. Es fällt ein Schuß, woraufhin Richter, HF und Hund stehen bleiben (Grundstellung), ein Dummy fällt in den Schnee ca 20m direkt voraus. Auf Anweisung des Richters schickt der HF den Hund zum Apport.

Dumble lief einigermaßen Fuß, ist diesmal auch nicht eingesprungen. Das Dummy fand er schnell, kam auch auf direkten Weg zurück, ließ das Dummy aber 3m vor Anja in den Schnee fallen, wo er es erst mal wieder vom Schnee befreien mußte, bevor er es dann nach weiterer Aufforderung brachte.

Herr Marx hat anschließend noch den Tipp gegeben, das Fußlaufen etwas schneller zu gestalten, da eine zu langsame Gangart beim Hund nur unnötig Spannung aufbaut.

3. Aufgabe (Station 3): Richterin Felicitas Fritz-Pitz

Auf einer Wiese, ca 20m von einem Waldrand entfernt wird der Hund abgeleint. HF läuft mit dem Hund frei Fuß auf den Waldrand zu und läßt den Hund nach ca. 10m an einer vorher durch die Richterin bestimmten Stelle (in Höhe eines Busches) sitzen.

Der HF geht weiter, unter einem Zaun durch ca. 2-3m in den Wald und legt dort für den Hund sichtbar ein Dummy auf eine ca. 60cm hohe Wurzel, geht dann zurück zum wartenden Hund, nimmt ihn wieder frei Fuß mit zurück zur Richterin, von wo aus er dann auf Anweisung der Richterin mit Apport geschickt wird.

Dumble ist gut Fuß gelaufen (der Tipp von Daniel Marx hat hier scheinbar schon geholfen), hat auch weisungsgemäß gesessen und gewartet und ist auch wieder gut mit zurück gelaufen. Nachdem er geschickt wurde, hat er das Dummy zügig und schnell apportiert und kam auf direktem Weg zurück, um das Dummy aber erneut nur wenige Meter vor Anja in den Schnee fallen zu lassen, von wo er es aber wieder aufnahm (auch hier war ein weiteres Kommando erforderlich) und brachte.

4. Aufgabe (Station 3): Richter Michael Renner

Auf einem Waldweg läuft der Hund frei bei Fuß mit dem HF (gefolgt vom Richter) etwa 10m in Richtung des in 30m wartenden Helfers, HF bleibt stehen, Hund setzt sich. Mit einem "Quak Quak" (Kompliment an den Helfer Donald Duck) fällt ein Dummy ca. 10m vor die Wartenden. Der HF geht alleine zum Dummy, holt es und bringt es dem neben dem Hund wartenden Richter, anschließend geht es wieder frei Fuß 10m zurück zum Ausgangspunkt.

Dumble mußte sowohl beim Hin- als auch beim Rückweg korrigiert werden, da er zu weit vorne lief (wenn schon Frauchen sooo schnell in Richtung der Helfer läuft, muß da ja was gaaaanz dolles sein), was ihm natürlich die Bewertung "schlechtes Fußlaufen" (und das war noch nett formuliert, er hätte auch besch... sagen  können, denn mit Fußgehen hatte das wirklich nicht viel zu tun) einbrachte, da Heelwork und Steadyness nun mal die in dieser Aufgabe geprüften Eigenschaften waren.

Hier haben wir dann den Tipp bekommen, langsamer zu laufen (ähm, wie war doch gleich der Tipp nach der zweiten Aufgabe?), eine dünnere Leine zu verwenden und natürlich üben, üben, üben...

So, und was haben wir aus diesem Tag gelernt?
Das Niveau der Schnupperklasse war an diesem Tag unglaublich hoch (so übrigens auch die abschließenden Worte von Richter Daniel Marx am Abend, die meisten Teilnehmer haben seiner Meinung nach durchaus A-Niveau und eigentlich nichts in der Schnupperklasse verloren).

Für uns war es mit Sicherheit nicht der letzte Workingtest in dieser Klasse. Denn - obwohl wir bei den einzelnen Aufgaben nicht gerade geglänzt haben - hat es uns unglaublich viel Spaß gemacht und auch motiviert. Die Richter haben sich für jeden Teilnehmer Zeit genommen und mit Tipps weitergeholfen.

Mit unserem ersten "Ergebnis" haben wir uns ja noch viel Spielraum zu einer Verbesserung gelassen  
Und mit Hilfe unseres ersten Dummy-Kurses, der hoffentlich diesen Monat noch beginnt, werden wir dies auch schaffen!



Fenster schließen